DSC04380Der Mini-Auswärtsfluch ist besiegt und der UHC Döbeln ebenso. Mit 7:11 konnten die USV Halle Saalebiber am Samstag das Spitzenspiel der 2. Bundesliga Süd/Ost gewinnen und sicherten sich somit die Herbstmeisterschaft.

Doch der Weg dorthin war alles andere als einfach und der Mannschaft wurde vom Gegner eine starke Leistung abgefordert, um die drei Punkte einzufahren.
Wie erwartet hatte Döbeln aus der deutlichen 13:4 Niederlage im Hinspiel gelernt und konzentrierte sich vor allem auf eine geordnete Defensive und ließ die Saalebiber im Ballbesitz tief in die eigene Hälfte vordringen.
Gegen diese kompakte, defensive Spielweise sah man in den letzten Spielen alles andere als gut aus, doch bereits in der dritten Spielminute fand Kapitän Thomas Osterland eine Lücke im Abwehrbollwerk und brachte die Saalebiber mit 0:1 in Führung.
Leider kam es kurz nach dem Führungstreffer zu einem heftigen Zusammenprall eines Feldspielers mit dem Torhüter der Hausherren, der daraufhin das Spielfeld, wahrscheinlich mit einer Gehirnerschütterung, verlassen musste und nicht mehr am Spiel teilnehmen konnte.
Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung und eine schnelle Genesung!
Doch der Ersatztorhüter der Döbelner konnte sich in der Folge gleich mehrfach auszeichnen und wurde am Ende sogar zum besten Spieler seiner Mannschaft gewählt.
Trotz dieses kurzen Schocks fanden die Gastgeber schnell wieder zu ihrem Spiel zurück und setzten nun auch mehr Akzente im Offensivspiel, vor allem durch ihre tschechischen Gastspieler, die in der achten Spielminute auch für den 1:1 Ausgleich verantwortlich waren.
Eine Überzahlsituation zwei Minuten später konnte Stefan Raab mit einem fulminanten Schuss aber zur erneuten Führung für die Saalebiber nutzen.
Diese hatte wiederum nur kurz Bestand, denn eine tschechische Kombination sorgte für den nächsten Treffer der Sachsen. Doch auch das 2:2 wurde lediglich einige Sekunden auf der Anzeigetafel präsentiert, denn Arwed Vogel brachte die Saalebiber in der 15. Spielminute nach Vorlage von Daniel Baumgärtner wieder in Führung.

Mit dem 2:3 ging es in den zweiten Spielabschnitt und hier machten es sich die Saalebiber zunächst selber schwer.
Bereits in der 21. Spielminute lenkte Torhüter Sven Lemme einen Ball ins eigene Tor und vier Minuten später fälschte Kay Bläß einen Ball unglücklich ab, sodass dieser den Weg ins Tor zur 4:3 Führung für Döbeln fand.
Dieser unnötige Rückstand sorgte aber für keinerlei Beunruhigung im Spiel der Saalebiber, denn man hatte das Geschehen weiterhin weitestgehend im Griff und konnte nur gut eine Minute später den Ausgleich erzielen. Stefan Raab sorgte in Überzahl spielend, nach dem Zuspiel von Enrico Treizel, für den Treffer.
Die Saalebiber konnten ihre druckvolle Spielweise weiter aufrecht erhalten und Tomáš Rauch brachte die Hallenser in der 30. Minute wieder in Führung.
In der 33. Minute musste ein Spieler des UHC für fünf Minuten auf die Strafbank und diese Gelegenheit nutzten die Saalebiber, um die Führung weiter auszubauen.
Zunächst war wieder Thomas Osterland nach Vorlage von Enrico Treizel erfolgreich und den siebten Treffer erzielte erneut Stefan Raab nach Pass von Roccy Becker.
Durch eine Unachtsamkeit in der Defensive kamen die Hausherren kurz vor Drittelende aber wieder auf 5:7 heran.

Mit diesem Ergebnis und mit einem Mann weniger, da ein Spieler der Saalebiber auf der Strafbank Platz nehmen musste, ging es in den Schlussabschnitt und das Unterzahlspiel konnte wieder einmal zum eigenen Vorteil genutzt werden.
Statt eines Treffers der Döbelner gab es das nächste Tor für die Saalebiber, da Thomas Osterland per Bauerntrick erfolgreich war.
Zwei Minuten später sorgte Arwed Vogel per Trickschuss für das 5:9 und die Vorentscheidung.
Döbeln konnte zwar durch einen verwandelten Penalty elf Minuten vor Spielende noch einmal auf 6:9 verkürzen, aber Thomas Osterland machte mit zwei weiteren Toren endgültig den Sack zu und der UHC durfte lediglich noch für den letzten Treffer des Tages zum 7:11 sorgen.

Vor allem eine gute Leistung in der Offensive sorgte am Ende für den verdienten Sieg für die USV Halle Saalebiber. Es war spielerisch zwar erneut keine Glanzleistung, aber definitiv eine Verbesserung gegenüber den letzten Spielen.
Man ließ sogar noch zahlreiche Chancen liegen und hätte das ein oder andere Tor mehr machen müssen.
In der Defensive wurden aber erneut zu viele vermeidbare Fehler gemacht, die am Ende für die vielen Gegentore verantwortlich sind.
Während der fast zweimonatigen Spielpause, die nun ansteht, bleibt aber genügend Zeit, um sich weiter zu verbessern, damit auch am Ende der Rückrunde Platz eins in Saalebiber Hand ist.

Vom spielerischen Aspekt her kann man mit dem Spitzenspiel in Döbeln also durchaus zufrieden sein und das ist auch das wichtigste, aber zu diesem Spiel gibt es einen weiteren Gesichtspunkt, der ausnahmsweise ausführlicher betrachtet werden soll.
Entgegen der sonstigen Gewohnheit sich auf das Essentielle, das Spiel selbst, in den Berichten zu konzentrieren, muss an dieser Stelle die Leistung der Schiedsrichter erwähnt werden.
Wenn man es auf die Spitze treiben möchte, dann könnte man die Behauptung aufstellen, dass dieses Spiel ohne Schiedsrichter wahrscheinlich besser abgelaufen wäre als mit ihnen.
Obwohl mit Döbeln und Halle zwei Mannschaften in einem Spitzenspiel aufeinander getroffen sind, die mit Sicherheit beide nicht vor einem körperlich betonten Spiel zurückschrecken, war das Duell zu keinem Zeitpunkt unsportlich.
Dennoch schafften es die Schiedsrichter, die fast keinerlei Linie in ihrem Handeln erkennen ließen, das Spiel dermaßen zu Verpfeifen, dass die Spieldauer am Ende fast 2 ½ Stunden betrug.
Man musste den Eindruck bekommen, dass in Zweikämpfen vor allem nach Gehör gepfiffen wurde, denn andauernd wurden faire Ballgewinne als Stockschläge geahndet und saubere Körpereinsätze an der Bande wurden fast ebenso oft zurück gepfiffen.
Trotz dieser recht kleinlichen Handhabe wurden im Gegenzug eindeutige Stockschläge und überharte Körpereinsätze, die zwingend Strafen hätten nach sich ziehen müssen, einfach weiterlaufen gelassen. Die Spieler hatten eigentlich keine Chance sich auf das Schiedsrichtergespann einzustellen.
Das einzig gute war, dass dies auf beiden Seiten gleichermaßen geschah und somit die Mannschaften zu gleichen Teilen benachteiligt wurden.
Das alles wäre nicht so schlimm und hat man auch schon oft genug erlebt, aber dies gepaart mit einem unerträglichen Auftreten des Schiedsrichtergespanns sorgte bei allen Partien für wenig Verständnis.
Die zahlreichen Fehlentscheidungen sorgten natürlich auch bei den vielen Zuschauern für Unmut und im Gegensatz zu den Spielern dürfen sie dies auch äußern.
Wie das geschieht, obliegt zunächst jedem selbst, aber das es bei Sportveranstaltungen durchaus zu derberen Ausdrücken kommt, ist vielleicht nicht schön, aber doch Normalität.
Im Fußballstadion kann sich der einzelne Fan in der Anonymität der Masse verstecken, was beim Floorball definitiv nicht möglich ist, aber Emotionen kommen hier genauso vor und bahnen sich ihren Weg.
Kaum einer wird die Beleidigung einer Person gutheißen und es sollte nicht vorkommen, auch im Sport nicht, aber eines darf man in diesen Situationen nicht vergessen: Die Äußerungen richten sich gegen die Person als Schiedsrichter und nicht gegen die Privatperson.
Niemand kommt nach einem Spiel auf die Idee zu sagen, der Schiedsrichter sei ein schlechter Mensch, weil er nicht gut gepfiffen hat. Wenn die subjektive Meinung entsteht, der Schiedsrichter hat keine gute Leistung abgeliefert, dann kann er am Tag zuvor auch ein Heilmittel gegen Krebs gefunden haben und dennoch wird es heißen: „Der Schiri war bescheiden.“
Es ist keine einfache Situation für Schiedsrichter, die hier in Floorball-Deutschland fast vollkommen auf sich gestellt sind, aber umso wichtiger ist es, dass sie ein dickes Fell haben. Es wird immer wieder vorkommen, dass man von der Tribüne Sachen zu hören bekommt, die einem nicht gefallen.
Am Samstag gab es von beiden Fanlagern sicherlich das ein oder andere Wort mehr in Richtung der Schiedsrichter, aber das einer der Unparteiischen sich plötzlich weigerte das Spiel fortzusetzen und forderte das ein Fan der Saalebiber die Halle zu verlassen habe, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
Zusätzlich heizte diese Aktion die Stimmung auf der Tribüne weiter an, denn die Fans der Saalebiber hatten natürlich keinerlei Verständnis für diese Aktion und die Heimfans wollten, dass es endlich mit dem Spiel weitergehen konnte.
Nach einigen Diskussionen verließen die Biberfans die Tribüne geschlossen, was aber keineswegs ein Schuldeingeständnis war, sondern in dem Fall unter dem Motto erfolgte: „Der Klügere gibt nach.“
Es war der traurige Höhepunkt einer desolaten Leistung der Schiedsrichter, die eines Spitzenspiels einfach nicht würdig war.
(KLR)

Quelle: www.floorball-halle.de

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