Kurzzeitig bestand die Überlegung ob nicht einfach der Bericht vom Hinspiel erneut verwendet werden könnte, doch am Ende würde dies der Leistung vom vergangenen Samstag nicht gerecht werden.

Zwar stand am Ende mit 5:14 wieder eine deutliche Niederlage der USV Halle Saalebiber gegen den UHC Sparkasse Weißenfels zu Buche, doch letztendlich dürfen die Biber auf eine ordentliche Leistung und vor allem Leistungssteigerung während des Spiels zurückblicken.

Die Voraussetzungen für das Spiel waren keinesfalls optimal, denn nicht nur, dass die Vorbereitung auf das Spiel alles andere als gut verlief, fiel gleich eine ganze Reihe an Stammkräften aus. Am Ende standen lediglich 12 Feldspieler zur Verfügung, die zudem in ungewohnter Formation agieren mussten.

Dies sollte sich besonders im ersten Drittel rächen, als es den Bibern phasenweise überhaupt nicht gelang die gesetzten Vorgaben umzusetzen.
Der Start ins Spiel verlief allerdings noch herausragend für die Hallenser, denn nach einer tollen Einzelaktion brachte Tomáš Rauch die Hausherren bereits in der zweiten Minute in Führung.
Dieser Vorsprung hatte immerhin gut eine Minute bestand, ehe die Weißenfelser durch einen Doppelschlag die Führung übernahmen.
In der siebten Spielminute war es wieder Tomáš Rauch der den Spielstand noch einmal an diesem Tag ausgleichen konnte und von da an war nur noch Weißenfels am Drücker.
Bis zur ersten Pause bauten die Gäste die Führung auf 2:7 aus und sorgten damit für klare Verhältnisse.

Auf Seiten der Saalebiber herrschte trotz des deutlichen Ergebnisses keine Resignation, denn der Wille das eigene Spiel fortan besser umzusetzen und somit ein ordentliches Ergebnis zu erzielen, sorgte für ausreichend Motivation für die verbleibenden zwei Drittel.

Allerdings dauerte es noch fast bis zur Hälfte des zweiten Durchgangs bis die defensiven Vorgaben optimal umgesetzt wurden. Dies konnte Weißenfels in gewohnt eiskalter Manier zu vier weiteren Treffern nutzen. Doch fortan agierten die Saalebiber deutlich souveräner in der Verteidigung und konnten Angriff um Angriff abwehren. Was dennoch aufs Tor kam, konnte Roland Moll immer wieder mit starken Paraden bereinigen.

Den Schiedsrichtern gefiel das Spiel der Saalebiber hingegen nicht sonderlich und belohnte den aufopferungsvollen Kampf plötzlich mit zahlreichen Strafen. War die Partie bis dahin äußerst fair, wenn man von vereinzelten Sticheleien auf beiden Seiten absieht, und kam bis zur Hälfte ohne Strafen aus, gab es in der 30. Spielminute erstmals eine Unterzahlsituation für die Saalebiber. Nachdem Roland Moll einen schwach geschossenen Penalty der Gäste parieren konnte, mussten die USV-Mannen für zwei Minuten mit einem Spieler weniger auskommen.
Um es vorweg zu nehmen: Die Saalebiber überzeugten auf ganzer Linie in dieser und allen folgenden Unterzahlsituationen.
Souverän verteidigte man das eigene Tor und erst im 5 gegen 5 erzielten die Weißenfelser ihren zwölften Treffer.
Noch vor der zweiten Pause gab es die nächste, sehr zweifelhafte, Strafe gegen die Saalebiber, aber auch dieses Mal hielt man sich schadlos.
Für den Schlusspunkt im zweiten Drittel sorgteLinus Böckel der aus der Distanz einfach mal drauf hielt und so den Gästetorwart überraschte und für den Zwischenstand zum 3:12 sorgte.

Durch das starke Unterzahlspiel und die starke Leistungssteigerung im Verlauf des zweiten Drittels, war die Motivation groß dies im letzten Drittel noch einmal zu bestätigen.
Zwar sorgte Weißenfels mit dem 3:13 nach nur 35 Sekunden wieder für einen Blitzstart und konnte in der in der 46. Spielminute auf 3:14 erhöhen, doch ab da hielt die Defense der Saalebiber stand.
Zusätzlich zeigte Arwed Vogel gut zehn Minuten vor Spielende wie man einen Penalty souverän verwandelt und auch Andre Ullrich belohnte sich mit einem Tor kurz vor Spielende für eine gute Leistung noch selbst – und feierte dies mit einer eher unnützen Zehn-Minuten-Strafe.
Doch dank dieser und zwei weiterer Strafen, mal mehr oder weniger berechtigt, aber immerhin immer für die Saalebiber, konnte die Unterzahlbilanz weiter aufpoliert werden.
Bei insgesamt fünf Unterzahlsituationen mussten die Biber nur ein Gegentor hinnehmen und das auch noch nach einem eher harmlosen Schuss, der unglücklich abgefälscht wurde.

Insgesamt waren die Weißenfelser selbstverständlich die klar bessere Mannschaft und gingen als verdienter Sieger, auch in dieser Höhe, vom Feld, aber das hat wohl jeder vor dem Spiel so erwartet. Wahrscheinlich gingen die Meisten sogar von einem noch deutlicheren Ergebnis aus, denn tatsächlich gehört das 5:14 mit zu den besten Ergebnissen, das einem Team in dieser Saison gegen den UHC gelang. Dies nötigte selbst die Experten vom „floorballmagazin“ dazu von einem „würdigen“ Ergebnis zu sprechen, wo doch das 17:4 aus der Hinrunde noch eine „böse Lektion“ war.

Sollte es den Saalebibern gelingen die Leistung aus der zweiten Spielhälfte zu bestätigen in der Zukunft und endlich die sinnlosen Strafen zu vermeiden, dann darf weiter an den Nichtabstieg geglaubt werden.
Die beste Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Sonntag, wenn es zum schweren Auswärtsspiel in Hamburg kommt.

(klr)

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