Es sollte der Befreiungsschlag im Abstiegskampf werden und die Vorzeichen standen gut. Alle Mannschaften der USV Halle Saalebiber konnten am Spieltagssamstag Siege einfahren und die Erste musste nur noch gleich ziehen. Am 11. Spieltag der 1. Floorballbundesliga trafen die halleschen Saalebiber im heimischen Biberbau auf die favorisierten Floor Fighters aus Chemnitz.

Nachdem man im Hinspiel noch eine deutliche Niederlage hinnehmen musste, war man im ersten Heimspiel des Jahres 2016 gewillt, ausreichend Lehrgeld in Liga 1 gezahlt zu haben und sich nun endlich einmal wieder mit einem Sieg zu belohnen.

Doch die Anfangseuphorie von Mannschaft und Zuschauern erlebte bereits nach 28 Sekunden einen herben Dämpfer. Stellungsfehler – Abschluss – Tor Chemnitz.

Doch wer glaubte, dass das Match nun seinen erwarteten Lauf nahm, wurde überrascht. Es folgte ein wahres Offensivfeuerwerk der Saalebiber: Innerhalb von gut zwei Minute drehte man kurzerhand das Spiel in eine 3:1 Führung durch Tore von Osterland, Rauch und Oberländer, was dazu führte, dass die Floor Fighters bereits früh im Spiel zu ihrer Auszeit griffen.

Diese Auszeit stellte einen gewissen Wendepunkt im Spiel dar, denn was folgte war nichts mehr für Floorballästheten. Aus Floorball spielen wurde Floorball kämpfen: 11 Strafzeiten, davon 6 für überharten Körpereinsatz, sprechen eine deutliche Sprache dafür, dass sich beide Teams, nun ja sagen wir mal, nichts geschenkt haben.

Das die beiden Leipziger Schiedsrichter in dieser hitzigen Partie die Kontrolle über das Spiel verloren, ist angesichts des Kampfes auf dem Spielfeld fast nachvollziehbar, darf einem so erfahrenem Paar allerdings nicht passieren.

Nach einem unglücklichen Eigentor der Biber und einem verwandelten Penalty für Chemnitz durch den starken Manninen gings mit 3:3 in die erste Drittelpause.

Der Kampf im zweiten Drittel begann wie der aus dem Ersten endete, Führungswechsel und Strafen im Überfluss. Manninen brachte Chemnitz erneut in Front, ehe Oberländer und Osterland sich auch doppelt in die Torschützenliste eintrugen. 5:4 Führung für die Saalebiber nach einem Drittel in dem man eher seltener 10 Feldspieler auf dem Parkett sah.

“Nicht Chemnitz hat das Spiel gewonnen, sondern wir haben das Spiel verloren.” sagte Steve Seidlitz, der in Abwesenheit von Stefan Raab, erneut die Kapitänsbinde trug.

Das eigene Fehler vom Gegner eiskalt bestraft werden, ist hinlänglich bekannt und eigentlich eine Angelegenheit für das Phrasenschwein. Besonders ärgerlich wird es, wenn sich dieser Spruch auf eine Partie mehrfach anwenden lässt.

Durch individuelle Patzer wurden die Floor Fighters immer wieder eingeladen den Ball im Gehäuse von Bibergoalie Gunnar Sauer unterzubringen. Eine Einladung, welche die Sachsen leider nicht ablehnten. Chemnitz drehte das Spiel durch hallesche Geschenke, ehe Arwed Vogel noch ein wenig Ergebniskosmetik für die Biber betreiben konnte. Und wenn man schon kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech dazu, um im Gebiet der Phrasen zu bleiben. Weitere dreimal rettet das Aluminium für Chemnitz nach Abschlüssen von Lutz, Osterland und dem biberstarken Tim Oberländer. 6:8 hieß es am Ende in einem Spiel, welches die Saalebiber nie hätten verlieren dürfen.

Aber: Das Spiel zeigt, dass die Biber endgültig in Liga 1 angekommen sind und bei konzentrierter Leistung durchaus dem ein oder anderen Favoriten ein Bein stellen können. Zwar ist es vermessen zu sagen, man könne im nächsten Spiel Tabellenführer Weißenfels, dem designierten Meister, ein Bein stellen, aber man kann ja zumindest mal den Fuß raushalten.

(bundy)

Quelle: www.saalebiber.der (Sektion Floorball)

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