10991304_928871833813944_4499448093826748191_nDer erste Schritt in Richtung „Sieg“, was in diesem Falle nichts anderes als Einzug in das Finale der Zweitliga-Play offs bedeutet, gelang den Saalebibern am vergangenen Sonntag.
Doch es war ein hartes Stück Arbeit. Beim Überraschungsteam der Nord/West-Staffel DJK Holzbüttgen konnten sich die Saalebiber am Ende nur knapp mit 2:3 durchsetzen.

Mit zehn Feldspielern starteten die Saalebiber etwas verhaltener in das Spiel als gewohnt und wurden gleich von einer sehr offensiven Spielweise der Gastgeber überrascht. Das junge DJK-Team attackierte früh den ballführenden Spieler und erzwang so viele Ballverluste oder weite Bälle. Dennoch konnten sich die Saalebiber zunächst die besseren Chancen erspielen und in der sechsten Spielminute gelang Kay Bläß nach Vorlage von Thomas Osterland in Überzahl agierend das 0:1.
Gute fünf Minuten später schockte Arwed Vogel per Zorro-Move die Heimabwehr erneut und erhöhte auf 0:2.
Das Spiel wogte mittlerweile auf und ab und war von viel Stückwerk auf beiden Seiten geprägt. Bereits jetzt bekam man einen guten Eindruck warum die Hausherren vergleichsweise wenig Tore in der regulären Saison geschossen hatten. Obwohl ihnen dank ihres Pressings einige Ballgewinne bereits in der Hälfte der Saalebiber gelangen, brachten sie im ersten Drittel nur einen Schuss direkt auf das Tor von Sven Lemme. Andere Schüsse verfehlten ihr Ziel oder blieben an der aufopferungsvoll kämpfenden Abwehr der Saalebiber hängen.
Allerdings wurde auch deutlich warum Holzbüttgen die beste Defensive der zweiten Liga stellt. Durch eine enorm hohe Laufbereitschaft schafften sie es, trotz ihres offensiven Pressings, Räume in der Defensive schnell wieder zuzustellen und machten es den Saalebibern so sehr schwer gute Tormöglichkeiten herauszuspielen.

So war es auch nicht verwunderlich, dass es mit dem Stand von 0:2 in das zweite Drittel ging und an diesem Spielstand sollte sich in den zweiten 20 Minuten auch nichts ändern.
Dies lag aber keinesfalls daran, dass das Spiel langweilig war, sondern an einer gravierenden Abschlussschwäche bei beiden Teams. Sowohl die Saalebiber als auch Holzbüttgen vergaben beste Tormöglichkeiten.
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs hätte es 0:3 stehen können, aber ein Feldspieler der Hausherren schaffte es noch den Ball abzuwehren, obwohl sein Torhüter bereits geschlagen war. Nur wenig später hätte es Penalty für Halle geben müssen, da Thomas Osterland per Stockschlag am Schuss auf das freie Tor gehindert wurde. Dies wurde von den Schiedsrichtern allerdings nicht geahndet und somit durfte „Mr. 100%-Penalty“ Arwed Vogel nicht zu seiner Paradedisziplin antreten.
Im weiteren Verlauf des zweiten Drittels verlagerte sich das Spielgeschehen aber immer mehr in die Hälfte der Saalebiber. Holzbüttgen gelang es immer öfter frühzeitig Ballverluste auf Seiten Halles zu provozieren und riss das Spiel an sich. Zum Glück blieb es aber dabei, dass sie mit ihrem Ballbesitz vor dem Tor nur wenig anzufangen wussten und ihnen kein Torerfolg gelang.

An diesem Bild änderte sich auch im letzten Drittel nicht viel. Holzbüttgen agierte weiterhin sehr offensiv und die Saalebiber verpassten es den sich bietenden Raum effektiv zu nutzen.
Auch eine Überzahlsituation zu Beginn des letzten Durchgangs wurde nicht genutzt.
Nach einem Zusammenprall mit dem Torhüter der Gastgeber wurde es kurz etwas lauter auf Seiten von Holzbüttgen und man beschwerte sich über ein vermeintlich zu hartes Einsteigen gegen den Goalie. Daraufhin sprachen die sonst absolut souveränen Schiedsrichter gleich mehrere Strafen aus, was in dieser Situation etwas überzogen und dem sehr fairen Spiel nicht unbedingt angemessen war. Freischlag für Holzbüttgen und ein Handshake der beteiligten Spieler hätte in diesem Fall sicherlich gereicht.
Da die Saalebiber selbst aus der 5:3 Überzahl keinen Profit schlagen konnten, blieb diese Situation aber ohne direkte Folgen.
Allerdings sollte man sich solche Chancen nicht dauerhaft entgehen lassen, denn statt das Spiel endgültig zu entscheiden, startete der DJK nun seine Schlussoffensive.
Knapp acht Minuten vor Ende schafften es die Saalebiber erstmals nicht mehr eine selbstverschuldete, gefährliche Situation vor dem eigenen Tor zu entschärfen und Holzbüttgen durfte den Anschlusstreffer bejubeln.
Dies setzte bei den Westdeutschen noch einmal Kräfte frei und vier Minuten später gelang ihnen sogar der Ausgleich. Das Spiel drohte nun endgültig zu kippen und den Saalebibern völlig aus den Händen zu gleiten.
Als letzte Maßnahme stellte Trainer Gipser gut zwei Minuten vor Spielende noch einmal die Reihen um und dies sollte sofort zum Erfolg führen. Mit der schönsten Kombination des Spiels gelang Tomáš Rauch nach Vorarbeit von Kay Bläß 121 Sekunden vor Spielende das 2:3 Siegtor. Für kurze Zeit herrschte entsetztes Schweigen bei den etwa 100 Zuschauern, die ihr Team sonst über 60 Minuten lautstark unterstützten.
Zwar warf Holzbüttgen noch einmal alles nach vorn, aber den Sieg ließen sich die Saalebiber nicht mehr nehmen und liegen somit in der Best-of-three Serie mit 1:0 in Führung.

Am Ende dürfen sich die USV Halle Saalebiber über einen glücklichen, aber keineswegs unverdienten Sieg gegen sehr starke Gastgeber freuen.
Bei einer besseren Chancenverwertung hätte man das Spiel durchaus deutlicher gestalten können und so vor allem vermeiden können, dass die Hausherren dank später Tore noch einmal ins Spiel zurück kommen.
Aber Holzbüttgen hat sich defintiv Respekt verdient. Das junge, sympathische Team hat eine kämpferisch herausragende Leistung geboten und wird sicherlich alles daran setzen am kommenden Wochenende die Serie doch noch zu drehen.
Am Samstag um 19 Uhr kommt es in der Biberfestung zum zweiten Spiel und aus Saalebibersicht hoffentlich auch bereits zum letzten. Mit einem Sieg wäre der Finaleinzug perfekt.
Sollte Holzbüttgen im zweiten Spiel triumphieren, kommt es direkt am Sonntag ebenfalls im Biberbau zum entscheidenden dritten Spiel.

In der zweiten Halbfinalserie führt der SC DHfK Leipzig mit 1:0, die den Nord/West-Staffelsieger Bremen deutlich mit 8:2 nach Hause schickten und ihnen vorerst scheinbar den Spaß an Hashtags zum Kräfteverhältnis der Ligen nahm.
Allerdings benötigt auch Leipzig noch einen weiteren Sieg und dieser muss am kommenden Wochenende bei den heimstarken Bremern eingefahren werden.
Man darf gespannt sein ob es zum Finale Halle gegen Leipzig kommt. #Traumfinale?
(KLR)

Text: www.floorball-halle.de (Sektion Floorball)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.